Hoffnungsträger in schwierigen Zeiten, 2021, mixed media
ISOLATION, 2020, mixed media installation
Text
"Bis auf weiteres gesperrt", 2020, white cement, tension belt, plastic lawn, platform trolly, 35 x 120 cm
Dreiländereck, 2020, concrete, spray paint, tension belt, hand truck 35 x 70 cm
Die beiden Skulpturen, "Bis auf weiteres gesperrt" und Dreiländereck, welche für die Gruppenausstellung angefertigt worden sind, beziehen sich zum einen auf die Immobilität während der Grenzschließungen und fragen zugleich hoffnungsvoll, wann und wie eine Zusammenkunft wieder stattfinden kann.
Die Betonbrücke "Bis auf weiteres gesperrt" hat ihren Sinn des Verbindens scheinbar verloren. Auf der besuchergewandten Seite abgebrochen, auf der anderen jäh in der Wand endend, verweist sie auf den plötzlichen Abbruch der Übergänge zwischen den Staaten im Dreiländereck. Eine leere Sitzbank, die sich unterhalb der Brückenskulptur befindet, unterstreicht jene Leere, die durch den mangelnden interkulturellen Austausch im realen Leben entsteht und möchte zugleich sehnsüchtig Platz für Gespräche bieten. Ein Gegengewicht zur rigiden Betonstruktur der Brücke bildet ihr rollendes Fundament. Der Plattformwagen ist das mobile Element der Installation und zeigt in seiner Eigenschaft den Wunsch an, der ihres eigentlichen Sinnes entrückten Brücke eine verbindende Funktion zu restituieren.
Die Betonskulptur Dreiländereck zeigt ebenfalls mehrere Abbruchstellen und stellt auf den sichtbaren Flächen durch additive Farbmischung die Flaggen der Nachbarländer Schweiz, Frankreich und Deutschland dar. Die drei Flächen laufen auf die Spitze der Skulptur zu, in der sie nicht mehr voneinander unterscheidbar sind. In diesem Punkt der Gleichwertigkeit steckt eine Rose, die dem Beton entspringt.
Ein Handkarren, der die Installation trägt, macht das Modell sinnbildlich übertragbar.
Freundschaft_plus, 2020, mixed media, 17 x 40 x 14 cm
© Florian Forsbach
Publikation "Ausnahmezustand", 2018
Mostar
2018, clay, stones, paper mache
left place
2018, molten brick
power to the universe /// room 311
power to the universe
2018, mixed media
Phi Φ / Psi Ψ
graduation work UdK Berlin
hund, frau, clown
screen print template
size variable
Der Zehner im romanischen Stil
2017, white concrete, reinforcement iron
100 x 20 x 10
Brücken zu bauen erfordert Mut, den ebenen, festen Grund des Erdbodens zu verlassen. Sicherheitsbedürfnisse, Gewohnheiten und Bequemlichkeiten werden zurückgelassen, um irgendwo anders zu landen und dem zunächst Fremden dort begegnen zu können. Brücken gehören allen und funktionieren in jede Richtung. Sie markieren das Hindernis und zugleich den Ort, an dem das Bedürfnis vieler Menschen zusammenkam, es zu überwinden.Oft widersetzt sich ihre filigrane Machart der Gravitation und scheint zu suggerieren: Es ist ganz einfach. Einfach die Distanz zu überbrücken, einfach zu verbinden.
Kathrin Schömer
Building bridges requires courage to leave the level, firm ground of the earth. Security needs, habits and convenience are left behind in order to land somewhere else and meet the unknown. Bridges belong to everyone and function in every direction. They mark the obstacle and at the same time the place where the need of many people came together to overcome it. Their filigree design often resists gravity and seems to suggest it: It is quite simple. Simple to bridge the distance, simple to connect.
The bridge sculpture shows the fictitious bridge depicted on the ten-euro note. The book, The Pasha's Concubine, and Other Tales, by Ivo Andrić, was the first inspiration to deal with the subject of bridges.
Text in German by Kathrin Schömer
Die Eisenbahnbrücke bei Breisach nach der Sprengung 1939
Am Rheinufer im elsässischen Neuf-Brisach senkt sich eine Brücke aus Beton.
Sie hat den Fluss und eine politische Grenze überwunden und setzt auf dem Boden auf.
Übergänge
2017, mixed media
Prekäre Beschäftigungsverhältnisse nehmen zu, der soziale Aufstieg ist nicht mehr selbstverständlich.
Das Motiv der Rolltreppe ist eine in der Vergangenheit häufig benutzte Metapher für soziale Mobilität und für die Versprechen des Aufstiegs in einer auf Wachstum und Konsum ausgerichteten liberalen Marktwirtschaft.
Doch hat sich inzwischen für viele die Fahrtrichtung geändert; aus der Gesellschaft des sozialen Aufstiegs ist eine Gesellschaft des Abstiegs, der Prekarität und Polarisierung geworden.
Die beiden Architekturmodelle sind Zitate aus dem Frankfurter Innenstadtraum: das eine ein öffentlicher U-Bahn-Eingang im Baustellenzustand, das andere die Zentrale der Europäischen Zentralbank.
Das eine Knotenpunkt eines schrumpfenden öffentlichen Dienstleistungssektors, das andere Zentrum einer der demokratischen Kontrolle entkommenen internationalen Finanzpolitik.
Die Arbeit spielt auf den disparaten Charakter der späten architektonischen Moderne und ihren symbolischen Gehalt an -
Utopie von Teilhabe und Wohlfahrtsstaat auf der einen, Konzentration von Kapital und Macht auf der anderen Seite.
Naomi Hennig
Precarious employment relationships are on the increase and social advancement is no longer a given.The escalator is a metaphor frequently used in the past for social mobility and for the promises of advancement in a liberal market economy geared to growth and consumption.
But for many, the direction of travel has changed in the meantime; the society of social ascent has become a society of decline, precariousness and polarization.
The two architectural models are references from the inner city of Frankfurt: one is a public subway entrance in a state of construction, the other is the headquarters of the European Central Bank.One is the hub of a shrinking public service sector, the other the centre of an international financial policy that has escaped democratic control.
The work alludes to the disparate character of the late architectural modernity and its symbolic content -
Utopia of participation and the welfare state on the one hand, concentration of capital and power on the other.
Text in German by Naomi Hennig
MareNostrum
2016, mixed-media
210 x 150 x150
MareNostrum ist der Name für mehrere Generationen von Supercomputern an der Universitat Politècnica de Catalunya in Barcelona.
New Balance
2015, Holz, Stein, Metall, Fango, Plastik, Stoff, Glas, Licht
175 x 158 x 67 (Installation), 49 x 24 x 6 (Wandarbeit)
unity - no nation
2015, fence, pieces of a tree, mdf, melted wire, mirrow, glass
170 x 300 cm, 17 x 40 x 14 cm
Spreewaldbar
2014, mixed media
120 x 170 x 520 cm
Zimmer
2013, varied wood
63 x 62,5 cm
ISOLATION, 2020, mixed media installation
Text
"Bis auf weiteres gesperrt", 2020, white cement, tension belt, plastic lawn, platform trolly, 35 x 120 cm
Dreiländereck, 2020, concrete, spray paint, tension belt, hand truck 35 x 70 cm
Freundschaft_plus, 2020, mixed media, 17 x 40 x 14 cm
Publikation "Ausnahmezustand", 2018
Mostar
2018, clay, stones, paper mache
left place
2018, molten brick
power to the universe /// room 311
power to the universe
2018, mixed media
Phi Φ / Psi Ψ
graduation work UdK Berlin
hund, frau, clown
screen print template
size variable
Der Zehner im romanischen Stil
2017, white concrete, reinforcement iron
100 x 20 x 10
Brücken zu bauen erfordert Mut, den ebenen, festen Grund des Erdbodens zu verlassen. Sicherheitsbedürfnisse, Gewohnheiten und Bequemlichkeiten werden zurückgelassen, um irgendwo anders zu landen und dem zunächst Fremden dort begegnen zu können. Brücken gehören allen und funktionieren in jede Richtung. Sie markieren das Hindernis und zugleich den Ort, an dem das Bedürfnis vieler Menschen zusammenkam, es zu überwinden.Oft widersetzt sich ihre filigrane Machart der Gravitation und scheint zu suggerieren: Es ist ganz einfach. Einfach die Distanz zu überbrücken, einfach zu verbinden.
Kathrin Schömer
Building bridges requires courage to leave the level, firm ground of the earth. Security needs, habits and convenience are left behind in order to land somewhere else and meet the unknown. Bridges belong to everyone and function in every direction. They mark the obstacle and at the same time the place where the need of many people came together to overcome it. Their filigree design often resists gravity and seems to suggest it: It is quite simple. Simple to bridge the distance, simple to connect.
The bridge sculpture shows the fictitious bridge depicted on the ten-euro note. The book, The Pasha's Concubine, and Other Tales, by Ivo Andrić, was the first inspiration to deal with the subject of bridges.
Text in German by Kathrin Schömer
Die Eisenbahnbrücke bei Breisach nach der Sprengung 1939
Am Rheinufer im elsässischen Neuf-Brisach senkt sich eine Brücke aus Beton.
Sie hat den Fluss und eine politische Grenze überwunden und setzt auf dem Boden auf.
Übergänge
2017, mixed media
Prekäre Beschäftigungsverhältnisse nehmen zu, der soziale Aufstieg ist nicht mehr selbstverständlich.
Das Motiv der Rolltreppe ist eine in der Vergangenheit häufig benutzte Metapher für soziale Mobilität und für die Versprechen des Aufstiegs in einer auf Wachstum und Konsum ausgerichteten liberalen Marktwirtschaft.
Doch hat sich inzwischen für viele die Fahrtrichtung geändert; aus der Gesellschaft des sozialen Aufstiegs ist eine Gesellschaft des Abstiegs, der Prekarität und Polarisierung geworden.
Die beiden Architekturmodelle sind Zitate aus dem Frankfurter Innenstadtraum: das eine ein öffentlicher U-Bahn-Eingang im Baustellenzustand, das andere die Zentrale der Europäischen Zentralbank.
Das eine Knotenpunkt eines schrumpfenden öffentlichen Dienstleistungssektors, das andere Zentrum einer der demokratischen Kontrolle entkommenen internationalen Finanzpolitik.
Die Arbeit spielt auf den disparaten Charakter der späten architektonischen Moderne und ihren symbolischen Gehalt an -
Utopie von Teilhabe und Wohlfahrtsstaat auf der einen, Konzentration von Kapital und Macht auf der anderen Seite.
Naomi Hennig
Precarious employment relationships are on the increase and social advancement is no longer a given.The escalator is a metaphor frequently used in the past for social mobility and for the promises of advancement in a liberal market economy geared to growth and consumption.
But for many, the direction of travel has changed in the meantime; the society of social ascent has become a society of decline, precariousness and polarization.
The two architectural models are references from the inner city of Frankfurt: one is a public subway entrance in a state of construction, the other is the headquarters of the European Central Bank.One is the hub of a shrinking public service sector, the other the centre of an international financial policy that has escaped democratic control.
The work alludes to the disparate character of the late architectural modernity and its symbolic content -
Utopia of participation and the welfare state on the one hand, concentration of capital and power on the other.
Text in German by Naomi Hennig
MareNostrum
2016, mixed-media
210 x 150 x150
MareNostrum ist der Name für mehrere Generationen von Supercomputern an der Universitat Politècnica de Catalunya in Barcelona.
New Balance
2015, Holz, Stein, Metall, Fango, Plastik, Stoff, Glas, Licht
175 x 158 x 67 (Installation), 49 x 24 x 6 (Wandarbeit)
unity - no nation
2015, fence, pieces of a tree, mdf, melted wire, mirrow, glass
170 x 300 cm, 17 x 40 x 14 cm
Spreewaldbar
2014, mixed media
120 x 170 x 520 cm
Zimmer
2013, varied wood
63 x 62,5 cm